Wann, wie und von wo aus abreisen?

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Zum Abreisen geeignete Jahreszeit, Art und Ort

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Wann, wie und von wo aus abreisen?
@ Álvaro Ballesteros

@ Álvaro Ballesteros

Der Jakobsweg ist ganzjährig zugänglich und bietet unendliche Möglichkeiten. Er kann zu Fuß, Pferd oder mit dem Fahrrad erkundet werden und verfügt über verschiedene Ausgangspunkte. Die Jahreszeit spielt auch eine wichtige Rolle. Hier finden Sie die Antworten zu den wichtigsten Fragen der Pilger.

Wann?

Die beliebteste Jahreszeit für die gegenwärtigen Wallfahrten ist Sommer. Der Jakobsweg ist festlich geschmückt. Die privaten Pilgerherbergen und die Cafés in den Kleinstädten öffnen wieder ihre Türen, die Fremdenverkehrsbüros, die während des restlichen Jahres geschlossen waren, stehen nun wieder zur Verfügung und die Stimmung auf dem Weg ähnelt einem Fest.

Es ist aber auch wahr, dass es Nachteile gibt, wenn man den Jakobsweg, insbesondere den Französischen Weg, zu diesem Zeitpunkt macht. Die Thermometer erreichen hohe Temperaturen, sodass man die frühen Morgenstunden bestmöglich nutzen muss. In einigen Orten gibt es Aufläufe und es ist schwer einen Platz in einer Pilgerherberge zu finden, was zu einem Rennen gegen die Uhr führt. Wer diese Menschenmassen vermeiden möchte, hat die Möglichkeit einen, eine andere Route, die sich an die eigenen Bedürfnisse anpasst, auszuwählen.

Im Winter und Herbst bestehen Hindernisse. Früher war es nicht üblich Pilger in diesen Jahreszeiten zu finden, aber mit der Globalisierung des Jakobsweges (im vergangenen Jahr kamen Pilger aus 156 verschiedenen Nationalitäten) macht sich der Wallfahrer, wenn seine Termine und sein Leben es ihm ermöglichen, auf den Weg. Aber die Kälte und der Regen, nebst der mangelnden Unterstützung in einigen Gebieten während dieser Zeit, bewirken, dass der Apostel weniger Umarmungen bekommt. Der Pilger, der versucht nach Santiago zu kommen, wird immer eine sichere Route finden, aber man sollte nicht vergessen, dass die komplizierteren Naturräume, wie z. B. die Überquerung der Pyrenäen, die Härte des Winters, der Informationsmangel und das Pech, Opfer fordern können.

Erfahrene Wallfahrer sind sich einig, dass der Frühling die beste Jahreszeit ist, um nach Santiago de Compostela zu pilgern. Die Temperatur ist angenehm, es gibt keine Warteschlangen und man findet auf dem Weg genügend Mitreisende.

Wie?

Die Compostela wird nur den Pilgern gewährt, die in Santiago zu Fuß (mehr als 100 km), zu Pferd (100 km) und mit dem Fahrrad (200 km) ankommen. 82,2 % kommen zu Fuß, 17,23 % mit dem Fahrrad und 0,56 % zu Pferd. Nicht zu vergessen ist der verdienstvolle 0,02 %, der sich im Rollstuhl auf den Weg macht.

Sich zu Fuß auf den Weg zu machen hat viele Vorteile und deshalb ist es die bevorzugte Form für die überwiegende Mehrheit der Pilger. Zu Fuß gibt es keinen Grund zur Eile. Der Wallfahrer genießt diese Zeit, um unterwegs nachzudenken. Es ist die einfachste Weise, Erfahrungen auszutauschen, sowohl mit anderen Pilgern als auch mit den Einwohnern einer Ortschaft. Pilger zu Fuß können die Landschaft besser genießen. Außerdem haben sie die Möglichkeit im Reiseführer etwas nachzulesen, ohne dabei anhalten zu müssen, und auf Unebenheiten leiden sie weniger als Radfahrer.

Fahrradpilger (auf Spanisch, bicigrinos) können größere Entfernungen in kürzerer Zeit zurücklegen. Ihnen ist es auch leichter an Sehenswürdigkeiten, die ein bisschen vom Weg abgelegen sind, zu kommen. Sie haben jedoch eine Reihe von Schwierigkeiten: Sie haben keinen Vorzug in Pilgerherbergen; sie müssen ständig auf den Boden achten, damit sie nicht vom Fahrrad stürzen; und wenn sie in Santiago ankommen, haben sie das Gefühl,b dass der letzte Abschnitt des Weges ihnen nun schwerer fällt, da die Abhänge schneller zu Ende sind, während die Überwindung von kleinen Anstiegen unglaublich schwer erscheint. Ein weiterer Nachteil ist, dass es in einigen Orten schwierig ist, eine Fahrradwerkstatt zu finden.

Was Pilger zu Pferd betrifft, ist es logisch, dass man ein Pferd und etwas Geschick auf dem Sattel haben muss, um nach Santiago zu kommen. Außerdem verdoppelt sich Vorplanungsarbeit. In einigen Orten ist es schwer, Unterkunft und Futter für den Reisebegleiter zu finden. Deshalb ist es empfehlenswert, dass man vor der Reise alle notwendigen Buchungen vornimmt und sich an die Planung hält. Normalerweise machen sich Pilger zu Pferd in spezialisierten Reitergruppen auf den Weg.

Obwohl diese drei Weisen, gemäß dem Pilgerbüro, die einzigen offiziellen sind, gelangen jedes Jahr Hunderte von Abenteuerern auf die unerwartetste Art und Weise auf die Praza do Obradoiro: Mit Wagen, Motorrad, Inlineskates, Solarfahrzeug, usw.

Von wo aus?

Mittelalterliche Pilger starteten ihre Reise von zu Hause aus, bis sie auf einen der häufigsten Routen nach Santiago kamen. Heute setzten viele Pilger diese Tradition fort. Allerdings, um Zeit und Energie zu sparen, ist es üblich, dass jeder die beste Weise auswählt und sich bis zum Startpunkt fortbewegt. Im Folgenden sind einige Empfehlungen zum Ausgangspunkt aufgeführt.

In diesem Kapitel bestimmen mehrere Faktoren die Auswahl der Pilger. Die zur Verfügung stehende Zeit, die vorgesehene Ruhe, die Erkundung neuer Wege, die Ausdauer, das Geld, usw. Der häufigste Ausgangspunkt ist Sarria, vor allem wegen zwei sich ergänzenden Gründen: Es ist die erforderliche Mindestlaufstrecke, um die Compostela zu bekommen, und geeignet für Pilger, die nicht viel Zeit haben. Doch mehr und mehr Pilger beginnen ihr Abenteuer auf der anderen Seite der Pyrenäen und nach ungefähr einem Monat erreichen sie Santiago.

Einige Pilger entscheiden den Weg in verschiedenen Gängen zu machen, je nachdem, wie viel Zeit sie haben. So widmen sie z. B. in einem Jahr, eine Woche der Strecke Navarra-La Rioja, um diese dann ein anderes Mal vom selben Punk aus, wo sie angehalten hatten, zu vervollständigen.

In den letzten Jahren hat der Pilgerweg eine bedeutende Evolution erlebt und eine Vielzahl von Pilgern nimmt Santiago als Ausgangspunkt, anstatt Ziel, und geht von der Praza do Obradoiro aus bis Fisterra oder Cee.

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