Etappen mit dem Fahrrad

Wallfahrt

Etappen des Französischen Pilgerweges mit dem Fahrrad

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Etappen mit dem Fahrrad
@ Manuel Marras

@ Manuel Marras

Mindestens jeder zehnte Pilger, der die Praza do Obradoiro erreicht, macht es mit dem Fahrrad. Jeder von diesen bicigrinos (Fahrradpilger), so wie sie im Volksmund genannt werden, weisen je nach Alter, Stärke, Gewicht, Fahrradtyp, usw., verschiedene Eigenschaften auf. Deshalb ist es äußerst schwierig, Strecken zu systematisieren.

Im Folgenden wird eine Route in 15 Etappen, die in Saint-Jean-Pied-de-Port beginnt und in Santiago aufhört, dargelegt. Der Durchschnitt der Kilometer pro Tag liegt etwas über 52, wobei diese Zahl irreführend sein kann. Jeder Tag wird je nach Schwierigkeitsgrad abgesteckt. Deshalb besteht die erste Etappe nur aus 26 km. Es ist die Kürzeste, aber die steilen Aufstiege der Pyrenäen bringen viele Pilger dazu, dass sie sich auf den Lenkern verdrehen, und viele andere müssen zu Fuß weitergehen, um bis nach Roncesvalles zu kommen. Dagegen erstreckt sich die Etappe Burgos-Carrión de los Condes 86 km. Hier gibt es nur wenige Unebenheiten und so kann der Pilger problemlos in die Pedale treten.

Obwohl viele Fahrradpilger sich für den Asphalt entscheiden, ist dieser Pilgerführer für diejenigen gedacht, die auf dem ursprünglichen Weg fahren. Aber manchmal, aufgrund der unüberwindbaren Schwierigkeiten, werden Ausnahmen gemacht und es wird die Möglichkeit angeboten, eine Strecke auf der Straße fortzusetzen. Diese Auswahl sollte selbstverständlich nur als Referenz dienen und kann je nach Lust und Laune des Radfahrers geändert werden. Wer sich stark genug fühlt, um ans Ziel zu kommen, kann weiter radeln und wer vorher ins Wanken kommt, sollte sich nicht dazu erzwingen. Sehr wahrscheinlich findet er vor Ende der geplanten Etappe eine Herberge oder alternative Unterkunft.

1. Saint-Jean-Pied-de-Port-Roncesvalles (26 km)
Geringste Höhe: 233 m
Höchster Punkt: 1 480 m
Schwierigkeitsgrad: Sehr schwer

Es besteht die Möglichkeit, die Etappe durch die Ortschaft Valcarlos zurückzulegen. Eine etwas längere aber leichtere Strecke, ohne den Asphalt zu verlassen. Wie auch immer, obwohl der Pilger auf dieser Strecke ein bisschen leidet, wird die Route der Cize-Pässe empfohlen.

2. Roncesvalles-Pamplona (48 km)
Geringste Höhe: 962 m
Höchster Punkt: 449 m
Schwierigkeitsgrad: Sehr schwer

Trotz des 500 m Abstieges zwischen dem Anfang und Ende, ist der erste Teil der Etappe extrem kompliziert. Es ist das perfekte Beispiel für eine Beinbruchroute, in der höllische Abhänge mit Rutschbahnen durchsetzen und es kaum ebene Flächen gibt. In einigen Abschnitten hilft der Belag auch nicht, aber dieses Hindernis kann mit einem guten Mountainbike überwunden werden. Beim Abstieg von der Arre-Spitze bis Zubiri ist es besser auf der Straße weiterzufahren, da es wirklich gefährlich ist. Die zweite Hälfte ist wesentlich einfacher. Für Fahrradsportliebhaber kommt man durch Villava, den Geburtsort von Miguel Induráin, fünffacher Tour de France-Sieger.

3. Pamplona-Estella (44 km)
Geringste Höhe: 397 m
Höchster Punkt: 780 m
Schwierigkeitsgrad: Schwer

Etappe, die ganz durch den Aufstieg und Abstieg der Passhöhe Alto del Perdón geprägt ist. Deshalb sollte diese Schwierigkeit ruhig angegangen werden. Der Wind und die schlechte Bodenhaftung der Reifen erschweren den Aufstieg. Der Abstieg ist sehr gefährlich und sollte auf der Straße erfolgen. Der Rest der Etappe ist nicht sehr schwierig, obwohl die Ankunft in Estella etwas kompliziert ist.

4. Estella-Logroño (49 km)
Geringste Höhe: 420 m
Höchster Punkt: 590 m
Schwierigkeitsgrad: Schwer

Sehr gemütliche Etappe, außer dem kurzen aber anspruchsvollen Aufstieg bis Villamarzor de Monjardín und der Strecke zwischen Torres del Río und Viana, eine wahre Qual voller Wände und Abstiege, wo gute Bremsen erforderlich sind. Viele Radfahrer entscheiden am Ende, den Weg auf der Straße fortzusetzen.

5. Logroño-Santo Domingo (48 km)
Geringste Höhe: 390 m
Höchster Punkt: 715 m
Schwierigkeitsgrad: Mittelschwer

Die Etappe verläuft am Ebro-Tal entlang. Ein Gebiet, in dem starke Winde häufig sind. Der Aufstieg zum Alto de San Antón ist die bedeutendste Schwierigkeit.

6. Santo Domingo de La Calzada-Burgos (75 km)
Geringste Höhe: 640 m
Höchster Punkt: 1 165 m
Schwierigkeitsgrad: Sehr schwer

Es ist, aufgrund ihrer Länge und Schwierigkeit, eine der schwersten Routen. Bis zu den Montes de Oca, wo steile Abhänge überwunden werden müssen, ist es eine gemütliche Strecke. Bevor der Pilger Burgos erreicht, muss er noch über den Gebirgszug Sierra de Atacapuerca, der aufgrund des unregelmäßigen und steinigen Gebietes nicht leicht zu überwinden ist. Burgos Zugang durch den Industriepark ist aufgrund des starken Straßenverkehrs gefährlich.

7. Burgos-Carrión de los Condes (86 km)
Geringste Höhe: 640 m
Höchster Punkt: 1 165 m
Schwierigkeitsgrad: Mittelschwer-schwer

Es ist die längste Etappe, wo jedoch das Flachland vorherrscht. Der einzige Bergpass, Mostelares, befindet sich auf halbem Weg, direkt beim Ausgang von Castrojeriz. Man sollte sich nicht voll einsetzen, denn die letzten sind Abhänge die anspruchsvollsten. In Tierra de Campos, vor Ankunft in Frómista, gibt es eine schöne Promenade am Kanal von Kastilien entlang. 

8. Carrión de los Condes-Sahagún (39 km)
Geringste Höhe: 830 m
Höchster Punkt: 910 m
Schwierigkeitsgrad: Sehr leicht

Übergangsetappe, fast alles sind Abstiege. Die Pilger werden die Möglichkeit haben, den Tag in Sahagún zu verbringen. Nicht weit entfernt und ohne Schwierigkeiten. Das Gebiet gleicht einem Teller. Deshalb sollte man es nutzen und sich erholen, um die zweite Woche des Weges gut abschließen zu können. 

9. Sahagún-León (57 km)
Geringste Höhe: 800 m
Höchster Punkt: 910 m
Schwierigkeitsgrad: Leicht

Nach der Pause am Vortag hat der Pilger zum Aufwärmen wieder eine leichte Etappe vor sich. Das Gebiet ist sehr flach, aber das Ödland der Provinz León kann den Weg, aufgrund der hohen Temperaturen, erschweren. Die Variante über Calzadilla de los Hermanillos ist ein paar Kilometer länger.

10. León-Astorga (49 km)
Geringste Höhe: 800 m
Höchster Punkt: 950 m
Schwierigkeitsgrad: Leicht

Wegen der Entfernung und Bodenkontur ist es eine weitere gut erträgliche Etappe. Je näher der Pilger Astorga kommt, desto milder wird das Ödland. Das Radeln über die Paso Honroso-Brücke dürfte, trotz des unebenen und steinigen Bodens, ein unvergessliches Erlebnis sein, dass auf der Netzhaut gebrannt wird.

11. Astorga-Ponferrada (54 km)
Geringste Höhe: 500 m
Höchster Punkt: 1 504 m
Schwierigkeitsgrad: Schwer

Das Ödland ist vorbei. Plötzlich lassen die Pilger die unendlichen flachen Strecken hinter sich und gelangen im Handumdrehen zum höchsten Punkt des Französischen Pilgerweges in Spanien. Aufgrund der Aufstiege leiden die Beine wieder und es erscheint erneut die Milchsäure. Der Abstieg ist wirklich gefährlich. Deshalb ist es ein absoluter Leichtsinn, den Weg nicht auf der Straße fortzusetzen. Vorsicht auf dem Abstieg von El Acebo nach Molinaseca. Ein Denkmal am Fuße der Straße erinnert an eines der letzten Opfer, ein deutscher Pilger. Beim Aufstieg gibt es Abschnitte mit Straßenmarkierungen, die auch empfehlen, auf dem Asphalt weiterzufahren. 

12. Ponferrada-O Cebreiro (50 km)
Geringste Höhe: 460 m
Höchster Punkt: 1 320 m
Schwierigkeitsgrad: Sehr schwer

Zusammen mit der Feuertaufe in den Pyrenäen von Navarra ist dieser Tag die wahre Königsetappe. Hier erlebt man das Gebirge in seinem höchsten Ausdruck. Für den Aufstieg auf O Cebreiro, nicht ohne Schwierigkeiten, kann man den ursprünglichen Weg auswählen, obwohl nach Las Herrerías, das letzte Dorf vor dem Aufstieg, mehrere Markierungen den Radfahrer auf den Asphalt verweisen. Doch die Ankunft in Galicien hebt das Erlittene auf. Außer der Ankunft in Villafranca, mit gelegentlichen Hängen, verläuft die erste Strecke der Etappe ruhiger. Die Pilger sollten Kräfte für die letzten Kilometer schonen.

13. O Cebreiro-Sarria (40 km)
Geringste Höhe: 450 m
Höchster Punkt: 1 330 m
Schwierigkeitsgrad: Mittelschwer

Steilhang, um die Spitze Alto de Poio zu krönen. Von hier aus geht es wieder bergab. Komplizierte Ankunft in Triacastela auf steinigen Rutschbahnen. Ab diesem Dorf gibt es zwei Möglichkeiten, nach Sarria zu kommen. Der ursprüngliche Weg führt über San Xil, etwas kürzer, aber dennoch ein bisschen anspruchsvoller. Die Variante verläuft über Samos, wo sich das berühmte Kloster befindet.

14. Sarria-Palas de Rei (40 km)
Geringste Höhe: 360 m
Höchster Punkt: 730 m
Schwierigkeitsgrad: Mittelschwer

Kurz, aber tückisch. Die erste Strecke ist leicht, aber in der Regenzeit kann sie schwieriger werden, weil der Boden oft unvorstellbar schlammig ist. Wenn der ruhige Abstieg nach Portomarín zu Ende ist, beginnt die kompliziertere und anspruchsvollere Strecke der Etappe, voller gefährlichen Ebenen und beträchtlichen Hänge.

15. Palas de Rei-Santiago (69 km)
Geringste Höhe: 290 m
Höchster Punkt: 560 m
Schwierigkeitsgrad: Mittelschwer-schwer

Letzte Etappe. Die Kräfte fangen an zu schwinden, aber da Santiago nur noch einen Steinwurf weit entfernt ist, lohnt sich die letzte Anstrengung. Der Aufstieg nach Arzúa und anschließend zum Monte do Gozo hat komplizierte Abhänge. Die Entfernung ist auch beachtlich. Es sollte auch bedacht werden, dass einige Strecken voller Schlamm sein können.

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